Michael Heindl

Eisenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1901    † 1944

 

Lebenslauf

Michael Heindl wurde am 19.9.1901 in Wien geboren. Er arbeitete als Eisenbahner.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Michael Heindl war aktives Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs. Er erhielt von seinem Bruder Franz Flugschriften, um sie weiter zu verbreiten. Zudem übernahm er die Leitung des KPÖ-Rayons von Rudolf Zettler. Am 25.1.1943 wurde er gemeinsam mit seinem Bruder Franz verhaftet. Michael und Franz Heindl wurden am 27.11.1943 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, am selben Tag wurde das Todesurteil auch über Therese Klostermann gesprochen. Schließlich erfolgten die Hinrichtungen der Gebrüder Heindl und von Therese Klostermann, sowie 13 weiterer Widerstandskämpfer am 13.3.1944 im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

“ (…) war sich ebenfalls von Tatbeginn an darüber klar, dass er für die KPÖ arbeitet. Er hatte seinen Bruder dazu veranlasst, sich als Lit.-Mann zur Verfügung zu stellen, hat selbst Hetzschriften erhalten und weitergegeben und zuletzt sogar die Leitung des KPÖ-Rayons von (Rudolf) Zettler übernommen.”

Straßenbenennung

Am 15.2.1949 wurde eine Verkehrsfläche in Wien 23 (Brüder Heindl-Gasse) nach den Brüdern Michael und Franz Heindl benannt.

Gedenkort

Am 1. November 1954 wurde auf dem Atzgersdorfer Friedhof das Freiheitskämpfer-Denkmal enthüllt, gestaltet vom Bildhauer Franz Pixner. Es erinnert an insgesamt 24 Widerstandskämpfer, die dem Austrofaschismus bzw. dem NS-Regime ihr Leben lassen mussten: Anton Bergauer, Leo Dworschak, Hans Fröhlich, Karl Griesbach, Franz Hauer, Franz und Michael Heindl, Leopold Hofmann, Therese Klostermann, Richard Lehmann, Rudolf Mekiska, Viktor Mrnustik, Heinrich Müller, Josef Müller, Leopold Müller, Josef Nagl, Johann Sauer, Karl Schafhauser, Fritz Seiler, Max Spanner, Leopold Stípčak, Richard Suchy, Johann Teufel und Josef Willinger.

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
  • Wikipedia: Michael Heindl

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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